Wetterfeste Unerschrockene am Stadtspaziergang zu den Hecken die schmecken
Nur kurz war die Überlegung, die Donnerstag-Termine der 'Essbaren Stadt Linz' auch bei Regen durchzuführen. Mit geeigneter Kleidung und Schirm gewappnet machen sich damit ein paar Unerschrockene auf den Weg: Vom Pulvermühl-Park über den Baumgärtl-Park und den Johann-Wilhelm-Klein-Park zum JKU-Campus, den 'Hecken die schmecken' folgend.
Hecken die schmecken
2015 wurden in zunächst acht verschiedenen Parkanlagen spezielle Hecken angelegt, deren Früchte den Besuchern zum Naschen zur Verfügung stehen. „Mit unserer Initiativen ,Hecken, die schmecken’, den öffentlichen Obstbaumgärten und den Gemeinschaftsgärten machen wir die Stadt ein Stück mehr zum Garten. Wir laden damit die Menschen ein, ihre öffentlichen Grünflächen intensiver zu nutzen und auch die Früchte der Natur zu schmecken. Es würde uns freuen, wenn sich viele Bewohnerinnen und Bewohner melden würden, die gerne eine Fruchthecke auch in einer Parkanlage haben wollen“, sagte damals Stadträtin Susanne Wegscheider.
Die Stadtgärtnerei pflanzt etwa fünf Meter lange Fruchthecken in unmittelbarer Nähe zu Gehwegen, sodass die Besucher bequem Früchte ernten können. Die Vielfalt der gepflanzten Sträucher umfasst Himbeeren, rote und weiße Ribiseln, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Brombeeren.
2022 waren es bereits 33 Standorte in Linz mit Himbeeren, Ribiseln & Co, die im Vorbeigehen zum Naschen einladen.
Vom Pulvermühl-Park zum Baumgärtl-Park
Dem Haselbach folgend machen wir uns um 17.10h auf den Weg. Es regnet etwas mehr als das angekündigte 'Nieseln', gerüstet mit den Zusatzhinweisen zu den Obstbäumen zum Selbst-Klauben und Selbst-Pflücken, von denen - Stand 2022 - bereits an die 2'000 allen Linzern zur Vefügung stehen.
Der Regen macht es bald einigermassen kompliziert, Schirm und Handy mit den Obstbaumhinweisen zu jonglieren, weshalb wir uns entscheiden, das Vorhaben auf unsere Beobachtung zu reduzieren.
Vorbei an einer Reihe von Mostbirnen, köstlichen, 2-3cm grossen Zieräpfeln und Vogelbeeren entlang des Haselbachs - von denen letztere leider zu hoch für uns hängen - gelangen wir in den Bäumgärtl-Park. Dort finden wir auch die 'Hecken die schmecken' und eine Hand voll Walnüsse am Boden.
Bild: Vorbei an Mostbirnen (oben links und Mitte), Walnüssen (oben und unten rechts) und Vogelbeeren (unten links und Mitte)
Wenn DU auch in einem Park in DEINER Nähe frische Beeren ernten möchtest, ...
... dann möchten wir an dieser Stelle nochmals den Aufruf von Stadträtin Susanne Wegscheider aus dem Jahr 2015 platzieren:
'Wir laden damit die Menschen ein, ihre öffentlichen Grünflächen intensiver zu nutzen und auch die Früchte der Natur zu schmecken. Es würde uns freuen, wenn sich viele Bewohnerinnen und Bewohner melden würden, die gerne eine Fruchthecke auch in einer Parkanlage haben wollen!'
DAS gilt auch heute noch, also meldet euch!
Ein Überblick über gängig Beeren in Österreich
Die ersten Beeren im Jahr sind die Maibeeren, wie der Name schon sagt, reif im Mai(!), noch VOR den Erdbeeren. Gefolgt von Erdbeeren, Himbeeren, weissen, roten und schwarzen Ribiseln, Jostabeeren (Juni), Stachelbeeren (Juni/ Juli - Anfang August), Brombeeren (Anfang Juli - Ende August), Heidelbeeren (Anfang Juli - September), Japanischen Weinbeeren (Juli - August) und Gojibeeren (August bis November), von Aroniabeeren und Dirndln ab dem Spätsommer sowie von Hagebutten, Preiselbeeren, Schlehen, Sanddorn und Weintrauben von September/ Oktober bis in den November. Der Reigen schliesst mit Wacholderbeeren von Oktober bis in den November.
Von der Grösse her etwas aus der Reihe tanzen Holunderbeeren (ein grosser Strauch) und Vogelbeeren (kleiner Baum oder Strauch bis ca. 15m Höhe).
Vom Baumgärtl-Park zwischen Biesenfeld und Schlantenfeld zum Johann-Wilhelm-Klein-Park in Dornach
Auf unserem Weg zum Johann-Wilhelm-Klein-Park kommen wir an grossen, herrlich gelben Äpfeln in der Wiese vor einer Wohnanlage vorbei. Sie schmecken lecker! Da wir annnehmen, dass sich die wenigesten traune, diese Äpfel zu sammeln, heben wir einige gute Stücke auf und legen sie auf eine Bank vor dem Haus - in der Hoffnung, sie würden erhört und genossen ...
Auch hier finden wir bald die 'Hecken die schmecken'. Die Parkanlage ist grosszügig und bietet reichlich Platz Spiel, Erholung, Ruhe, Kleintieren, Insektenwelt und auch für Menschen Essbares. Letzteres könnte durchaus noch mehr sein ...
Bild: Kleintier'wohnanlage' im Johann-Wilhelm-Klein-Park (link und Mitte), Eicheln (rechts)
Vom Johann-Wilhelm-Klein-Park zu den 'Hecken die schmecken' im JKU-Campus
Auf zur letzten Etappe: Am Weg zum JKU-Campus leuchten uns entlang des Weges 2-3cm grosse rote Bälle entgegen: Köstliche reife Zieräpfel!
Bild: Köstliche Zieräpfel entlang des Weges vom J.W.Klein-Park zum JKU-Campus
Bilder (links und Mitte): Plakate 'GemüseAckerdemie' und 'Klimaacker' vor der Elementarschule Auhof, Bild rechts: 'Hecken die schmecken' am JKU-Campus
Kurz vor unserem Ziel, dem JKU-Campus, lachen uns die Plakate 'GemüseAckerdemie' und 'Klimaacker' - ein Gemeinschaftsprojekt der 'GemüseAckerdemie' und dem Klimabündnis Oberösterreich - vom Zaun der Elementarschule entgegen. Die Volksschüler haben hier ihre Gemüsebeete angelegt. Interessant wäre vielleicht eine Kooperation mit Nachbarn, die sich in den Sommermonaten in der Zeit der Schulferien um die Beete kümmern ...
Nachdem wir unser letztes Ziel nach etwa 1 1/2 Stunden und reichlicher Begutachtung der Standorte und von Essbarem entlang des Weges (zugegebener Massen nicht so ausführlich, wie wir es vermutlich bei schönem Wetter gehandhabt hätten) machen wir uns - Strassenbahn sei dank - auf den Rückweg zum Ausgangsort, trotz Regen trocken und wohlbehalten, jedoch auch schon recht sitzfreudig ...
Quellen:
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