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21. Mai 2024: Hermann und die Linzer Gemeinschaftsgärten

SAVINI, SABIEN-MARIE impact - Internationaler Presseverband

21. Mai 2024

Hermann ist ein Urgestein in der 'Szene' der Linzer Gemeinschaftsgärten ...

Hermann und die Linzer Gemeinschaftsgärten

21.05.2024 – Ungewisses Wetter, und den Regenschirm vergessen. Heute – und wieder einmal ein Dienstag – starten wir unsere ‘Rundreise’ durch die Gemeinschaftsgärten im Süden vor dem BBRZ. Leider hat deren Initiator Hermann, offenbar ein Urgestein der ‘Szene’ der Linzer Gemeinschaftsgärten, heute keine Zeit. Auf der Fahrt erzählt Maria begeistert: «Hermann ist ein Tausendsassa (für Unkundige des Oberösterreichischen: Einer, der quasi ‘alles’ kann. Keiner, der alles ‘weiss’, sondern einer, der wirklich vielseitig über Talent und Können verfügt).


Wer etwas braucht, geht zu Hermann.» Im Waldviertel aufgewachsen, war viel im Ausland und spricht viele Sprachen, was im Interkulturellen Gemeinschaftsgarten von Vorteil ist.


Maria erzählt: «Hermann ist jetzt 84 Jahre alt!» Sie ist voll Bewunderung für ihn, seine Agilität, sein erworbenes Wissen und Können und so liebevoll in ihren Erzählungen. DANKE Maria, das ist ansteckend!!! Ich freue mich schon, ihn eines Tages ebenfalls kennen zu lernen.


Gemeinschaftsgarten 'Interkulturgarten Muldenstraße'


Mittlerweile sind wir da, am ‘Interkulturgarten Muldenstrasse’, und treffen auf einen im Garten Tätigen, auf Franz. Franz erzählt uns gerne über Freud und Leid des Gartens: Seit 2012 gibt es den Garten schon. Er soll durch das Miteinander und die gemeinsamen Ziele im Garten sprachliche Barrieren abbauen und Menschen einander näherbringen. Den Interessenten stehen Gemeinschafts- und Einzelbeete zur Verfügung, eine Wiese, Komposthaufen, eine Werkzeughütte, Wasser und ein grosser schattiger Sitzplatz (der gerade erst wieder saniert worden ist) unter einem weit ausladenden Baum.


Nahe der Strasse befindet sich noch eine Bücherecke: Eine alte Telefonzelle, die, man sollte es nicht glauben, nur mit besonderer Mühe zu erhalten war, zudem in ihrer Aufstellung kompliziert und aufwendig, mit massivem Fundament – und mit Blitzableiter. Dennoch waren diese Herausforderungen gemeistert worden. Es gibt eben immer wieder – und wir sind überzeugt, wieder zunehmend mehr – engagierte Menschen, die sich nicht so leicht entmutigen lassen. Franz ist so einer. Danke Franz!



Mittlerweile war auch Josie eingetroffen, eine weitere ‘Gartenperle’. Beide berichten nun auch vom leidvollen Teil: Seit etwas 6 Jahren, also etwa seit 2018, gibt es zunehmend mehr ‘Mundraub’ im Garten: Anstatt zu fragen, wie auch SIE hier Beete anlegen oder mitwirken können, finden sich immer wieder einmal ‘Mitesser’ im Garten ein und nehmen mit, was nicht ihres ist.


Unser Aufruf daher: Wer interessiert ist: Fragt nach und erkundigt euch! Es gibt bereits Projekte wie ‘Hecken, die schmecken’ und ‘Streuobstwiesen’ für alle, wo jeder ernten kann. Und es wird, sofern viele Menschen an unserer gemeinsamen ‘Essbaren Stadt Linz’ mitwirken, bald auch viele Beete zum Ernten für jedermann und jederfrau geben. Es liegt damit einfach nur an jedem einzelnen von uns. Bis es soweit ist, daher unser Aufruf: «Seid respektvoll, achtsam und rücksichtsvoll! Macht nur, was ihr selbst gutheissen würdet, wie andere mit euch und eurem Eigentum umgehen». Vielleicht habt ihr Anregungen für uns, wie künftige Lösungen aussehen können? Meldet euch einfach!


Nachdem uns Josie durch den Garten geführt und liebevoll über die einzelnen Beete und deren Besitzer erzählt hat, dürfen wir beide noch fotografieren und verabschieden uns dankbar für die nette und informative Begleitung.





Zwetschken-Streuobstwiesen am Mona-Lisa-Tunnel


Weiter geht’s zur Zwetschken-Streuobstwiese über dem Mona-Lisa-Tunnel. Eine Karte hat uns den Weg gewiesen. Trotz zunehmendem Regen sind wir hinauf zur Wiese mit den noch jungen Bäumen und wünschen ihnen gutes, solides Wachstum und uns allen im Spätsommer und Herbst reiche Ernte.



Der Filino-Betriebsgarten

Unser nächster Weg führt uns in den Filino-Betriebsgarten. Noch immer regnet es – und wir erfahren, dass es diesen schon länger nicht mehr gibt. Uns Gesprächspartner befand sich gerade mitten in einem Telefonat, weshalb wir hier nicht mehr erfahren konnten, und werden es zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Telefonat versuchen.


Der Hafengarten/ Verein ‘Schwemmland’


Wir sind jetzt wieder im östlichen Linzer Stadtteil im Hafen angelangt: Zwischen all den Betriebsgebäuden finden wir den Hafengarten des Vereins ‘Schwemmland’. Im Regen, und verschlossen. Beete sind angelegt. Er scheint noch aktuell zu sein.


Interkultureller Gemeinschaftsgarten 'Wachstumsphase Tabakfabrik'

Nächster Boxenstopp: Tabaktrafik. Noch immer Regen. Am Info-Stand erfahren wir, dass er sich an der südöstlichen Aussenwand der Tabaktrafik befindet. Leider ist kein Ansprechpartner da. Wir spähen über die Sträucher und durch den Zaun. Unser Blick kann gerade noch ein paar saftig-grüne Salat-Häuptel streifen und aufgestellte Bohnenstangen.


Durstig und müde … höchste Zeit für Pause und Café!


Gemeinschaftsgarten 'Garten für alle' in Alt-Urfahr


Gut 1 1/2 Stunden später sind wir wieder auf Achse und besuchen einen Garten in einem Park in Alt-Urfahr. Die Sonne hat uns doch noch gefunden und wir sind entsprechend motiviert. Bereits am Zaun hängen alte Blechdose, ein Kindergummistiefel und eine alte Giesskanne als Blumentöpfe, gefüllt mit dankbaren, pflegeleichten Sukkulenten.


Im Inneren treffen wir auf inspirierende Verstecke und Lauben für Kinder unter Sträuchern, Beete entlang alten Mauern und Hochbeete, eine klassische Wasserpumpe, Obstbäume und -sträucher, Insekten-Hotels (Anhäufungen und Aufschichtungen verschiedenster Materialien und Pflanzen) sowie auf einen Komposthaufen und eine praktische Werkzeughütte. Ein Schild weist darauf hin: ‘Die Ernte der Beete gehört denen, die sie anlegen und pflegen, Obstbäume und -sträucher sind für alle da’.



Gemeinschaftsgarten am Leisenhof


Noch weiter im Norden gegenüber dem Petrinum befinden sich die Gemeinschaftsgärten am Leisenhof (siehe auch https://www.facebook.com/vereinleisenhofgarten/photos) – eine weite Fläche mit zahlreichen Beeten, die gepachtet werden können, sowie die Gärtnerei Leisenhof.


Gärtnerei Leisenhof


In der Gärtnerei Leisenhof treffen wir auf Klaus, der uns einen kurzen Einblick in die Gärtnerei bietet, die zum Demeter-Verband gehört und einen auf biologisch-dynamische Weise geführter Betrieb der besonderen Art darstellt, der selbst kosmische Einflüsse in der Gärtnerei betrachtet und berücksichtigt. Dabei unterstützen spezielle Präparate, die zunächst monatelang unter besonderen Bedingungen im Boden reifen. Wer das Besondere liebt und schätzt, über einen ‘grünen Daumen’ und einen langen Atem verfügt, aufmerksam beobachten kann und auch möchte und gerne von der Natur lernt, findet hier unter Umständen ein neues, inspirierendes Betätigungsfeld, das einen vielleicht nie wieder loslässt, wenn man einmal verstanden hat, worum es hier geht.



Gemeinschaftsgarten Purbachmühle


Unsere letzte Station führt uns an die Purbachmühle nahe der nördlichen Linzer Stadtgrenze am Beginn des Haselgrabens. Wir treffen die Eigentümerin Andrea, die uns einlädt, einen Blick in den Garten zu werfen und erfahren, dass nach der Übergabe eines Teils des Gartens an die Kinder die ehemalige Form des Gemeinschaftsgartens zwar aufgelöst, sich jedoch eine neue Variante eingefunden hat.


Die neuen Eigentümer des Gartens haben sich mit 2 angrenzenden Familien und einer aus dem nahen St. Magdalena zusammengefunden und für alle stimmige Vereinbarungen getroffen, wie sie auf dieser Fläche gemeinsam ihre Beete sowie inspirierende Spielflächen für ihre Kinder betreuen können. Für den Abschluss unserer Tour ein wirklich traumhaftes Ambiente, am Bach gelegen, die Seite des Hauses zur Strasse, der Gartenteil völlig in Ruhe im Grünen. Ein Gefühl wie Urlaub!



Damit beschliessen wir unsere Tour, Linzer Gemeinschaftsgärten mit eigenen Augen zu sehen, und freuen uns schon auf weitere Aktivitäten, die uns zu Gemeinschaftsgärten nach Steyr und Kremsmünster führen, auf der Suche nach Erfahrungen und Anregungen für unser aller ‘Essbare Stadt Linz’.



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