
Ewiger Kohl - Einmal gepflanzt, jahreslang ernten
Kennst Du schon den 'Ewigen Kohl' (Brassica oleracea var. ramosa oder Daubenton-Kohl), eine mehrjährige Kohlart, die sich durch ihre kontinuierliche Ernte und pflegeleichte Kultivierung auszeichnet? Im Gegensatz zu klassischen Kohlsorten, die nach einer Vegetationsperiode geerntet werden, bildet der Ewige Kohl keine geschlossenen Köpfe, sondern treibt beständig neue Blätter und Seitentriebe aus, wodurch er über Jahre hinweg genutzt werden kann.
Rückkehr des Ewigen Kohls
Die Ursprünge des Ewigen Kohls reichen weit zurück. Bereits in traditionellen Bauerngärten Englands und Frankreichs wurde diese Kohlart kultiviert, insbesondere als Futterpflanze für Tiere und zur stetigen Ernte für den Eigenbedarf. Die sehr alte Pflanze kam offenbar im 19. Jahrhundert aus der Mode und geriet in Vergessenheit. Heute erlebt der Ewige Kohl eine Renaissance, insbesondere im Permakultur-Anbau und in nachhaltigen Gärten.
Anbau und Pflege
Ewiger Kohl ist besonders robust und wächst auf verschiedenen Bodenarten, bevorzugt jedoch gut durchlässige, humusreiche Erde. Einmal gepflanzt, treibt er über Jahre hinweg immer wieder aus und muss nicht wie andere Kohlarten jedes Jahr neu gesät werden. Besonders vorteilhaft ist seine Resistenz gegen viele typische Kohlkrankheiten und Schädlinge, wodurch der Einsatz von Pestiziden minimiert werden kann.
Neuen Anbau am besten schon im April, ev. Mai - z.B. als Folgekultur von so gennannten 'Schnellzuchtsystemen', also nach Pflanzen mit kurzer Vegetationsperiode wie Radieschen, Salat, Spinat, Rucola oder Frühlingszwiebeln die - eng gesät bereits ab 01. März - schon früh reichen Ertrag liefern und einfach weggegessen werden, um Platz für den 'Ewigen Kohl' machen. Ideal natürlich auch frühe Erbsen mit kurzer Vegetationsperiode als Vorkultur, deren Wurzeln, die mit ihren Knöllchenbakterien nach der Ernte im Boden bleiben, und als Stickstofflieferanten dienen.
Standort & Pflegehinweise:
Licht: Sonnig bis halbschattig
Boden: Nährstoffreich, gut durchlässig
Bewässerung: Mäßig, aber nicht austrocknen lassen
Düngung:
Gelegentliche Gabe von Kompost oder organischem Dünger
oder im Vorjahr Erbsen anbauen, deren Wurzeln nach Kulturende im Boden bleiben und im aktuellen Jahr gemeinsam mit grünen Bohnen oder Saubohnen anbauen
oder im aktuellen Jahr als Vorkultur Erbsen mit der kürzest möglicher Vegetationsdauer, um dann dem Kohl Platz zu machen
Vermehrung:
Der Ewige Kohl blüht nicht und bildet keine Samen. Er kann einfach durch Stecklinge vermehrt werden bzw. vermehrt sich selbst durch Ausläufer, was ihn besonders einfach in der Kultivierung macht.
>>> Einmal etabliert, kann er über 5 bis 10 Jahre hinweg geerntet werden.
Verwendung in der Küche
Die Blätter des Ewigen Kohls sind mild im Geschmack und können ähnlich wie Grünkohl oder Wirsing in der Küche verwendet werden. Sie eignen sich für:
Frische Salate
Suppen und Eintöpfe
Gedünstete oder sautierte Gemüsegerichte
Smoothies als nährstoffreiche Zutat
Da die Blätter kontinuierlich nachwachsen, ist ein ganzjähriger Anbau und Verzehr möglich. Zudem fördert regelmässiges Ernten den Wuchs. Am zartesten sind die Blätter im zeitigen Frühjahr.
Vorteile des Ewigen Kohls
Mehrjährig: Kein jährliches Neupflanzen erforderlich
Wenig Pflege: Geringer Arbeitsaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Kohlsorten
Nachhaltig: Reduzierter Einsatz von Saatgut und Anbauflächen
Gesund: Reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien
Résumé
Ewiger Kohl ist eine lohnende Bereicherung für nachhaltige Gärten und Selbstversorger. Durch seine einfache Pflege, stetige Ernte und vielseitige Verwendung in der Küche bietet er eine umweltfreundliche und ergiebige Alternative zu herkömmlichen Kohlarten. Wer auf natürliche, nachhaltige Landwirtschaft setzt, findet im Ewigen Kohl eine wertvolle Pflanze für den Garten.
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