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Essbare Stadt Linz: Eine Stadt versorgt sich selbst

Autorenbild: Impact - Internationaler Presseverband für EssbareStadtLinzImpact - Internationaler Presseverband für EssbareStadtLinz
Essabere Stadt Linz: Eine Stadt versorgt sich selbst
Bild 1: Essbare Stadt Linz - Eine Stadt versorgt sich selbst *

Die Essbare Stadt Linz – Ein fruchtbares Zukunftsprojekt 🌿🌱


Stell dir eine Stadt vor, in der Früchte und Gemüse nicht nur auf Märkten, sondern auch an öffentlichen Plätzen wachsen. Wo Grünflächen nicht nur dekorativ sind, sondern essbare Schätze für alle bereithalten. Genau das ist die Vision der Essbaren Stadt Linz!


Das primäre Ziel? Bewusstseinsbildung rund um Lebendige Nahrung und Förderung von Versorgung und Selbstversorgung – für eine nachhaltige, resiliente Stadtgemeinschaft. Doch was steckt hinter diesem Konzept? Welche Grundlagen und Herausforderungen bringt es mit sich? Und wie können wir alle davon profitieren? In diesem weiteren Folgeartikeln erfährst Du mehr davon.


Tauche mit uns ein, um Stadt, Mensch und Natur neu zu verbinden!


Das Konzept klingt zunächst weniger, als es ist. Um gesunde Nahrung anbauen zu können, braucht es gesunde, lebendige Böden, einen lösungsorientierten Geist, der verstehen möchte, ein Herz, dass dafür schlägt und Menschen, die sich damit beschäftigen, auf ihre eigene Art und Weise mitmachen und dafür einsetzen.



Eine Stadt, die sich selbst versorgen möchte: Ein realistisches Projekt?


Ob sich eine Stadt tatsächlich zur Gänze selbst versorgen kann, hängt natürlich von den zu ihr gehörenden landwirtschaftlichen Flächen ab, besonders auf den Getreideanbau oder die Flächen für Tieren bezogen - und die sind in der Regel zu wenig. Die Stadt braucht dafür definitiv die landwirtschaftlichen Nutzflächen ihres Umfelds, in diesem Fall Oberösterreichs, mit denen ganz OÖ übrigens zu 149% gemäss Stand 2010 und 2011 ernährt werden kann - was einen Überschuss von 49% ergäbe. (1) (2) (3)


Bleibt die Versorgung mit Gemüse, Kräutern und Obst, auf wir einen Blick werfen möchten.



Wie könnte Linz sich mit Gemüse selbst versorgen? 🥕🥦🌱


Um eine realistische Einschätzung zu geben, müssen wir neben der Gesamtfläche auch verschiedene Anbaumethoden und mögliche Optimierungen betrachten.


1. Flächenbedarf


Grobe Schätzungen zum durchschnittlichen Gemüseverbrauch (nicht für Vegetarier oder Veganer berechnet) ergeben je nach Quellen z.B. 116 kg oder etwa 123 kg Gemüse inklusive Kartoffeln pro Kopf und Jahr an.


Gehen wir von einem Durchschnitt von 110 bis 130 kg pro Person und Jahr aus, so ergibt das bei gut 210'000 (4) Linzern einen jährlichen Bedarf von 23'100 bis 27'300 Tonnen Gemüse, wofür bei einem Durchschnitt von rund 30 Tonnen Mischkultur pro ha eine Gesamtfläche für Gemüse von ca. 775 ha veranschlagt wird.

 

Das zeigt, dass sich Linz mit einer Fläche von geschätzten 1'000 ha fast selbst versorgen könnte, WENN rund 80 % der bestehenden landwirtschaftlichen Flächen rein für Gemüse genutzt würden ... (5)


 

Geschichtlicher Hintergrund/ Beispiele:


Paris Mitte des 19. Jahrhunderts

Grundsätzlich scheint es städtischen Gartenbau bis zur Mitte des 19.Jh. gegeben zu haben, zurückzuführen auf die rasche Verderblichkeit der meisten Lebensmittel (v.a. Obst und Gemüse) und auf langsame Transportmöglichkeiten. Sogenannte Marktgärten, eigene Viertel in der Stadt, versorgten diese mit Obst und Gemüse.


Im Paris bauten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geschätzte 8'500 selbstständige Gärtner auf rund 1.400 Hektar - was etwa einem Sechstel der gesamten Stadtfläche von Paris - entspricht, Obst und Gemüse an. Der jährliche Ertrag wird auf etwa 100'000 Tonnen geschätzt.


Kuba

Kuba stellte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von grossen, maschinentechnisch aufwendigen Landwirtschaften auf kleine landwirtschaftliche Betriebe, sogenannte 'organoponicos' in und am Rand der Städte um. 2021 stammten 90% der in Havanna verkauften Lebensmittel aus diesen kleinen Betrieben.


Urban Gardening heute:


Moskau: Urban Gardening heute

Heute nutzen rund 50-65% der Moskauer die Möglichkeit, in der Stadt ihr eigenes Obst und Gemüse anzubauen.


 

'Essbarer Stadt Linz: Eine Stadt versorgt sich selbst' FAZIT betreffend ausreichender Flächen


Linz: 23'100 Tonnen Gemüse für 210'000 Menschen auf 323 ha Land


Gemäss erster Angaben werden für die Versorgung rund 775 ha benötigt. Berechnen wir auf Grundlage des Pariser Beispiels die Möglichkeiten für die Stadt Linz, so würden für 23'100 Tonnen Gemüse stattdessen nur etwa 323 ha Land benötigt.


Das zeigt, dass Linz sich fast selbst versorgen könnte, wenn je nach Grundlage zwischen 32 und 78% der bestehenden landwirtschaftlichen Flächen für Gemüse genutzt würden. Rein rechnerisch möglich, in der Praxis nicht sinnvoll, wenn zu viele zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Flächen ausschliesslich für den Gemüseanbau verwendet werden würden.


Doch das Ergebnis regt zu Gedanken über Möglichkeiten zur optimierten Nutzung an ...


 

2. Optimierungsmöglichkeiten


Gemüseanbau neu gedacht, mit Permakultur, Perma-Modellen,  Mauergärten, Food Forest, Dachgärten, Waldgärten, Frontyard Gardening, Urban Gardening, Gärtnern in 3D, Transportablen Gärten
Bild 2: Gemüseanbau neu gedacht **

🌿 Permakultur & Mischkultur


  • Durch eine Kombination verschiedener Pflanzen (z. B. Bohnen neben Mais, Karotten mit Zwiebeln) lässt sich der Flächenbedarf um 10–20 % senken, durch die Anlage von Perma-Modellen (siehe erster Hinweis darauf im vorherigen Blog im Beitrag zu 'Trag Biljke') können bis zu 40-70% mehr Ertrag erreicht werden. (6)


  • Dauerhafte Pflanzungen wie mehrjährige Kräuter und Wildgemüse verringern den Pflegeaufwand.


  • Sogenanntes 'Ewiges Gemüse' anbauen, das sich permanent von selbst vermehrt.


🏙️ Urbane Landwirtschaft & Vertical Farming


  • Vermehrter Gemüseanbau auf Flächen städtischer Landwirte


  • 'Solidarische Landwirtschaft' erneut in den Fokus nehmen


  • Gemeinschaftsgärten auf zur Verfügung stehenden Flächen


  • Private Gärten vermehrt für die eigenen Ernährung mit einbeziehen


  • Dachgärten, Balkongärten & Hochbeete könnten die Versorgung ergänzen.


  • Die senkrechte Ebene mit einbeziehen: Niedrig- und hochwüchsige Gemüse in Kombination mit Zäunen, Stangen, Mauern und ähnlichem lassen die vertikale Ebene mitnutzen. Sie bringen nicht nur mehr Ertrag auch auf kleinen Flächen, sondern beeinflussen auch die umgebende Luft und Temperatur in positiver Weise.


  • ...


💧 Effiziente Wassernutzung


  • Tröpfchen-Bewässerung & Mulch-Systeme reduzieren den Wasserbedarf erheblich.


  • Mulch-Systeme, die kaum gegossen werden, regen Pflanzen an, mit ihren Wurzeln in grössere Tiefen vorzudringen, um für trockene Phasen besser gewappnet zu sein,

  • Hydroponik & Aquaponik zum Beispiel für Salate & Kräuter.


 

Ist eine Selbstversorgung realistisch?

RÉSUMÉ


Selbstversorgung und Versorgung in der Stadt - Nährend, gesund, nachhaltig
Bild 3: Selbstversorgung und Versorgung in der Stadt - Nährend, gesund, nachhaltig***

Ja, eine weitgehende oder zumindest wesentliche Erhöhungen Selbstversorgung der Stadt Linz ist - unter gewissen Voraussetzungen - tatsächlich theoretisch möglich ...


... und praktisch herausfordernd, ...

  • da Flächen optimiert zu nutzen sind,

  • auf ein gesundes Verhältnis natürlicher Flächen zu mit Gemüse bepflanzten Flächen zu achten ist - wobei auch natürliche Wildgemüse zur Verfügung stehen,

  • Du als Linzer aufgefordert bist, mitzumachen: Dir Gedanken zu machen, mitzumachen, als Botschafter für die Idee zu wirken und vieles mehr,

  • ein Mitwirken der Verwaltung der 'Stadt Linz' und ihrer verschiedensten Organisationen sowie jede Menge Motivation und Hilfestellungen durch sie erforderlich ist ...

  • ...


Lösung: Sich auf die Idee einlassen, sie wirken lassen, im Kopf Platz für noch unbekannte Lösungen schaffen. Dazu weitgehend natürliche Ressourcen verwenden, Natur und 'Kultur' in ein ausgewogenes Verhältnis und in Interaktion miteinander bringen, Menschen zu mehr Eigenverantwortung und Engagement motivieren, die Vision verbreiten, und v.a.:


MITMACHEN ...


  • Finde heraus, wo DU in Deiner Umgebung überall lebendige Nahrung anbauen, pflanzen und/oder ernten kannst, von Wildkräutern und Wildgemüse bis hin zu Kulturgemüse ...


  • Mach' Dir Gedanken über DEINE frischen Lebensmittel und die Deiner Familie ...


 

VORSCHAU:

Hat eine 'Essbare Stadt', die sich weitgehend mit Gemüse selbst versorgt, Sinn?

 

... Essbare Stadt Linz: Eine Stadt versorgt sich selbst ...

 

Links und Quellenangaben:


(5) Genannte Schätzungen basieren auf allgemeinen landwirtschaftlichen Daten und Durchschnittswerten. Hier eine Übersicht der herangezogenen Quellen:


  1. Landwirtschaftliche Nutzfläche in Linz:


    • Laut dem Land Oberösterreich bewirtschaften rund 29.200 Betriebe eine Gesamtfläche von 1,05 Millionen Hektar, davon sind 503.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.

      land-oberoesterreich.gv.at


    • Die landwirtschaftliche Nutzfläche in Linz wurde 2010 mit einer Fläche von 1465 ha angegeben.

      https://www.linz.at/zahlen/050_infrastruktur/030_Wirtschaft/


      Für dieses Beispiel wollen wir von einer reduzierten Fläche von 1'000 ha ausgehen, die auch in etwa der Schätzung einer proportionale Verteilung, basierend auf der Gesamtfläche, entspricht.


  2. Durchschnittliche Erträge im Gemüseanbau:


    • Die Agrarmarkt Austria (AMA) berichtet in ihrem Bericht 'GEMÜSEPRODUKTION 2021' über verschiedene Gemüsearten und deren Erträge. Beispielsweise liegt der Ertrag für Porree bei etwa 22 Tonnen pro Hektar, für Sellerie bei etwa 11 Tonnen pro Hektar.

      ama.at


    • Diese Daten wurden verwendet, um einen durchschnittlichen Ertrag von etwa 30 Tonnen pro Hektar für Mischkulturen im Gemüseanbau abzuleiten.



Bildquellen:

*Für Bild 1 wurden folgenden Bild-Quellen verwendet (Angaben li oben, re oben, li untern re unten, Hintergrundbild): Foto_11er Garten vor den Wiener Gasometern – Christine Tschavoll_picturedesk.com; Pinterest/ Garten Westwind Blog; Pinterest_Sarah Elora; Pinterest (ohne Angaben); Freepik - freepik

**Für Bild 2 wurden folgenden Bild-Quellen verwendet: Freepik - freepik

***Für Bild 3 wurden folgenden Bild-Quellen verwendet: Freepik - freepik


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