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Gartenhilfe: Bitterer Wermut-Auszug gegen Blattläuse. Einfach und effektiv

  • Autorenbild: Essbare Stadt Linz
    Essbare Stadt Linz
  • vor 2 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit
Echter Wermut (Artemisia absinthium)
Bild: Echter Wermut_Artemisia absinthium, Bildquelle: Agnieszka Kwiecie, Nova, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Bitterer Wermut-Auszug gegen Blattläuse


Grundsätzlich gilt es bei Blattläusen wie bei jeder anderen Art von übermässigem Insektenbefall zu prüfen, was die Pflanze so schwächt, dass wie als leicht 'bezwingbar' für ihre Invasoren gilt, denn es sind v.a. die geschwächten Pflanzen, die als besonders attraktiv gelten. Meist handelt es sich dabei um ein eher wässriges Gewebe, dass durch zu viel Wasser und/ oder zu viel oder zu einseitiger Düngung leichte Beute verspricht, sowie jede sonstige Art von Stress, da er die Pflanze schwächt - wie etwa eine ungünstige Nachbarschaft, zu viel oder zu wenig Sonne, zu viel Wind oder stauende Hitze uvm. Weshalb sollten potentielle Interessenten sich abmühen, wenn es auch einfach geht?


Abgesehen davon können wir natürlich der Pflanze in dieser für sie heiklen Phase beistehen - und aus der Situation lernen.


Bitterer Wermut-Auszug gegen Blattläuse. Einfach und kraftvoll


Echten Wermut (Artemisia absinthium), eine mehrjährige krautige Pflanze (nicht verholzend) findest Du in unserer Region v.a. angebaut in Gärten. Die in teilen Europas und Asien heimische Pflanze wächst bei uns v.a. auf kargen, eher trockenen, steinig-sandige, v.a. durchlässige Ton- oder Lehmböden, an gerne sonnigen, jedoch auch bis halbschattigen Standorten - ähnlich dem gelb-blühenden Rainfarn, der blaublütigen Wegwarte oder dem Gemeinen Beifuss (Artemisia vulgaris), einem nahen Verwandten, dem auch auf energetischer Ebene wirkende Kräfte zugesprochen werden.


Echter Wermut beginnt zwischen April und Anfang Mai zu wachsen und blüht zwischen Ende Juli bis Anfang August mit kleinen gelben Blüten.


Der besonders gegen Blattläuse wirksame Inhaltsstoff Thujon kommt auch in der Thuje, im Thymian, in Rainfarn, Rosmarin, Beifuß und im Echten Salbei vorbei, weshalb diese Pflanzen nicht als generell als Nahrungsmittel, sondern nur in entsprechend kleinen Mengen als Würz- und Heilkraut verwendet werden. Wie so häufig macht auch hier die verwendete Menge das Gift aus.


Geschätzter Thujon-Gehalt (in mg pro kg Trockenpflanze / ätherisches Öl-Anteil):

Pflanze

Thujon-Gehalt (ca.)

Hinweise

Wermut (Artemisia absinthium)

1.000 – 10.000 mg/kg (0,1–1 %)

Sehr hoher Thujon-Gehalt, besonders im ätherischen Öl (~30–70 % Thujon-Anteil)

Beifuß (Artemisia vulgaris)

200 – 1.000 mg/kg

Deutlich weniger als Wermut, aber noch relevant

Rainfarn (Tanacetum vulgare)

500 – 5.000 mg/kg

Enthält v. a. β-Thujon. Toxikologisch relevant*

Thuje (Thuja occidentalis)

5.000 – 15.000 mg/kg

Besonders in Zweigen + Nadeln; sehr hoher Gehalt

Salbei (Salvia officinalis)

1.000 – 3.000 mg/kg

Thujon im ätherischen Öl: bis 30 % Anteil

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

100 – 1.000 mg/kg

Meist niedriger Anteil, aber regional unterschiedlich

Thymian (Thymus vulgaris)

< 50 – 500 mg/kg

Thujon-Anteil niedrig, meist vernachlässigbar

Anmerkung:

*Thujon gilt hier insofern als toxikologisch relevant, da die Konzentration an β-Thujon (wenngleich schwächer als α-Thujon) je nach Standort und Varietät bis zu ~80–90 % im ätherischen Öl (vereinzelt gemessen) betragen kann. Zudem enthält es zusätzliche potenziell problematische Substanzen wie Tanacetin (schwach toxisch), Sesquiterpenlactone (reizend auf Haut/Schleimhäute) oder Pyrethrine (natürliche Insektizide in manchen Varietäten). Die Summenwirkung dieser Stoffe in Kombination mit der grossen Schwankungsbreite der Inhaltsstoffe machen diese Pflanze - obwohl potentiell hilfreich, dennoch schwer berechenbar. Jedoch enthält auch Wermutkraut mit 0,15 bis 0,4 % eine hohe Konzentration an Bitterstoffen aus der Gruppe der Sesquiterpenlactone, darunter Absinthin mit 0,2 bis 0,28 %.



Rezeptur


  • 10 l Wasser

  • Eine Handvoll Wermut (kann auch getrocknet werden)

  • Lassen Sie es über Nacht ruhen

  • 30 Minuten kochen lassen

  • Zugedeckt abkühlen lassen

  • Abseihen

  • 1:3 mit Wasser verdünnen


Obst und Gemüse 3 Tage hintereinander besprühen.


Du kannst die Rezeptur auch mit Thuje, Rainfarn oder Beifuss versuchen. Berichte uns von Deinen Erfahrungen!


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