Gemeinsam für ein lebenswertes Linz: Baumpatenschaften als wesentlicher Beitrag zum Stadtklima
Linz strebt im Rahmen seiner Baumoffensive danach, die Lebensqualität in der Stadt nicht nur zu erhalten, sondern auch zu verbessern - insbesondere in den heißesten, dicht bebauten Stadtteilen. Bäume spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie als natürliche Klimaanlagen die Stadt kühlen, die Luftqualität verbessern, Lebensräume für Tiere schaffen und Mikroklima, lokales und regionales Klima fördern. Doch das Pflanzen und Hegen eines Baumes ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die sorgfältige Planung und Pflege erfordert.
Der Wunsch nach mehr blühenden Pflanzen - mittlerweile zunehmend auch nach Essbarem und selbst oder in Gemeinschaft angebautem - sowie nach Bäumen in der Stadt ist groß, und viele Linzer wollen sich aktiv beteiligen. Die Stadt bietet dazu verschiedene Möglichkeiten, wie beispielsweise das ,Garteln vor der Haustüre', den Stadtgartlwettbewerb 'Blühendes Linz', die Gemeinschaftsgärten, das Gärtnern auf öffentlichen Flächen oder die Förderung für Schulprojekte zum Bepflanzen der Flächen um und vor Schulen. Einen Überblick dazu findest Du auch auf Die Stadt Linz in Aktion. Nun gibt es eine weitere Option: die Baumpatenschaft.
Warum braucht eine Stadt wie Linz mehr Bäume?
Schattenspender und Kühlung: Bäume bieten natürlichen Schatten und reduzieren Hitzeinseln in der Stadt. Durch die Temperaturunterschiede zwischen heissem Beton und kühlerem Blätterdach fördern sie die Luftbewegung und -zirkulation.
Die aufsteigende warme Luft und die nächtliche Abkühlung im Blätterdach der Bäume fördern zudem die Taubildung: Während des Tages speichern die Blätter Wärme, die nachts abgegeben wird. Gleichzeitig kühlt die Luft unter dem Blätterdach ab, was dazu führt, dass die Luftfeuchtigkeit kondensiert und sich als Tau auf den Blättern und anderen Oberflächen niederschlägt. Diese Taubildung ist besonders in dicht bepflanzten Bereichen mit einem üppigen Blätterdach ausgeprägt, da die Bäume die Feuchtigkeit in der Luft halten und die Abkühlung verstärken.
An heißen Sommertagen sind sie damit unerlässlich, um die Umgebungstemperatur zu senken und den Aufenthalt im Freien angenehmer zu gestalten.
Verbesserte Luftqualität: Bäume filtern Schadstoffe aus der Luft und produzieren Sauerstoff. Dadurch tragen sie maßgeblich zur Verbesserung der Luftqualität bei und helfen, die Auswirkungen von Luftverschmutzung zu minimieren.
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Wusstest Du ...
... dass Sauerstoff O2 ein 'Abfallprodukt' aus der Veratmung der Bäume von CO2, also von Kohlendioxid ist? V.a. tagsüber brauchen und verbrauchen die Bäume CO2 und geben dafür O2 ab.
Mit Hilfe des Sonnenlichts werden energieärmeres CO2 (Kohlendioxid) und H2O (Wasser) in energiereicheren Traubenzucker (Glucose) - der unter anderem aus Kohlenstoff C besteht, um, wobei Sauerstoff O2 als Abfallprodukt entesteht:
Aus 6 Teilen CO2 (Kohlendioxid) und 6 Teilen H2O (Wasser) sowie mit Hilfe von Sonnenlicht (Lichtenergie) entstehen damit ein C6H12O6 (Traubenzucker = Glucose) sowie 6 Teile O2 (Sauerstoff) = 'Photosynthese'
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3. Schaffung von Lebensraum: Bäume bieten wichtigen Lebensraum und Rückzugsort für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Sie fördern die biologische Vielfalt und unterstützen das ökologische Gleichgewicht in der Stadt.
4. Bodenschutz: Die Wurzeln der Bäume stabilisieren den Boden und verhindern Erosion durch Wind und Wasser. Gleichzeitig ziehen sie Wasser aus den Tiefen weiter nach oben, womit es anderen tierischen und pflanzlichen Organsimen besser zur Verfügung steht. Durch die Beschattung des Bodens bleibt dieser zudem länger aktiv und behält seine Wasserspeicherfähigkeit besser.
5. Ästhetik und Erholung: Bäume verschönern das Stadtbild und schaffen eine beruhigende, naturnahe Atmosphäre, die zur Erholung einlädt.
6. Erholung für die Psyche: Bäume und das Grün der Bäume können nachweislich zur Entspannung und zum Gleichgewicht der Seele beitragen. Sie laden zu tieferer Atmung ein und tragen damit wesentlich zur Regeneration gestresster Menschen bei.
Klimabäume
Als sogenannte 'Klimabäume' gelten v.a. jene Baumarten, die gut mit stark schwankenden Witterungsverhältnissen wie Frost, Trockenheit und Hitze gut zurecht kommen und die besonders robust gegenüber Wetterextremen wie Stürmen oder stark schwankenden Temperaturen zeigen.
Je nach Art eigenen sich die folgenden Bäume eher für kleinere Gärten, am Straßenrand oder mehr für Wälder oder Parkanlagen. Viele bieten zudem Lebensräume und Nahrung für Insekten, Vögel und Säugetiere. (1)
Bilder von li nach re: Baumhasel (Corylus colurna), Baum-Magnolie (Magnolia kobus), Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa), Bildquelle: Plantura.garden
Bilder von li nach re: Eisenholzbaum (Parrotia persica), Elsbeere (Sorbus torminalis), Esskastanie (Castanea sativa), Bildquelle: Plantura.garden
Bilder von li nach re: Feldahorn (Acer campestre), Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii), Mispel (Mespilus germanica), Bildquelle: Plantura.garden
Bilder von li nach re: Pekannussbaum (Carya illinoiensis), Schwarznuss (Juglans nigra),
Steinweichsel (Prunus mahaleb), Bildquelle: Plantura.garden
Bilder von li nach re: Stieleiche (Quercus robur), Zelkove (Zelkova serrata), Bildquelle: Plantura.garden
Baumhasel (Corylus colurna)
Baum-Magnolie (Magnolia kobus)
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)
Eisenholzbaum (Parrotia persica)
Elsbeere (Sorbus torminalis)
Esskastanie (Castanea sativa)
Feldahorn (Acer campestre)
Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)
Mispel (Mespilus germanica)
Pekannussbaum (Carya illinoiensis)
Schwarznuss (Juglans nigra)
Steinweichsel (Prunus mahaleb)
Stieleiche (Quercus robur)
Zelkove (Zelkova serrata)
'Stadtklimatauglich'
In der Stadt gepflanzte Bäume sind - je nach Standort - zudem häufig besonderen Herausforderungen erhöhter Luftverschmutzung, häufig verhältnismässig kleinem oder flachen Wurzelraum mit geringen Humusgehalten, erhöhter Trockenheit, zeitlich begrenzter oder generell verminderter Sonneneinstrahlung oder teils hoher Salzkonzentrationen im Winter zurechtkommen. Kurz gesagt: Von ihnen wird errwartet oder erhofft, dass sie 'stadtklimatauglich' sind.
Weitere Obst- und Wildobstbäume
An weniger exponierten Lagen und in 'gemässigteren' Bereichen der Stadt kommen zudem weitere zahlreiche Obst- und Wildobstbäume in Frage, die für Mensch und Tier eine wahre Bereicherung im städtischen Raum darstellen können. Mehr dazu findest Du auch hier:
Wie funktioniert die Baumpatenschaft?
Eine Baumpatenschaft in Linz ermöglicht es Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen, aktiv zur Begrünung der Stadt beizutragen. Ob es sich um die Pflanzung eines neuen Baumes oder die Pflege eines bestehenden handelt – jede Patenschaft kann damit wesentlich zu einem erholsamen Stadtklima - auch im übertragenen Sinne - beitragen.
Durch eine Patenschaft übernehmen Sie Verantwortung für einen Stadtbaum, der durch Ihre Hilfe gedeihen kann. Dies ist eine sinnvolle und nachhaltige Möglichkeit, sich für den Umweltschutz und das Wohl aller Linzer und ihrer Stadt zu engagieren.
Du und Deine Stadt: Die Patenschaft als Chance, zur Wohn- und Lebenqualität von uns allen beizutragen.
Fazit
Die Baumpatenschaft ist eine hervorragende Möglichkeit, 'Unser Linz' grüner und lebenswerter zu gestalten. Mit Deinem Engagement leistest Du einen wichtigen Beitrag für Deinen gesunden und attraktiven Lebensraum. Bäume sind mehr als nur Pflanzen – sie sind unverzichtbare Bestandteile unserer städtischen Landschaft, die es zu schützen und zu fördern gilt. Werde auch Du Baumpate und tragen dazu bei!
Weitere Informationen findest Du unter ...
Quellen:
Linz I Stadtleben I Natur & Umwelt I Stadtnatur I Baumpatenschaft I Linzer Baumpatenschaft
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